Mittwoch, 7. September 2011

Wie alles begann..

Bei dieser Reise wurde ich zwar weder wie beim letzten Mal von Police Officern in einem Verhörzimmerlein à la Hollywood interviewt, noch wie bei der Reise nach Mauritius vom Sicherheitspersonal abgeführt, um auf die Schweinegrippe hin untersucht zu werden, aber dennoch werde ich euch meine Anreisestrapazen nicht vorenthalten. Denn zu jeder Geschichte gehört ein Anfang. Wie auch zu diesem Urlaub hier in New York...


25. August 2011, Vorabend:
Ihr erinnert euch: Papas und Pancakes Geburtstag. Dank Onkel Alberts 5. Biers war es ein seeehr unterhaltsamer Abend, es gab für alle reichlich zu lachen und wir hatten viel Spaß. Es war schön meinen letzten Abend mit der Familie zu verbringen. Und es brachte alte Erinnerungen an unseren diesjährigen Sommerurlaub in Tunesien hoch. Da wurde ich dann schon etwas wehmütig, dass ich dieses mal ohne die tollste Familie der Welt verreisen muss. Damals zu zehnt, dieses Mal ganz alleine.
Der Abend war aber leider auch anstrengend, da es gleich nach der Arbeit losging und als die Gäste weg waren, erst einmal eine Nachtschicht zum Packen eingelegt werden musste. Während der halben Stunde, in der ich mich kurz hinlegen wollte (extra im Wohnzimmer und bei angeschaltetem Licht und Fernseher, damit ich nicht länger schlafe) kam Papa rein, um alle Schubladen nach Kopfschmerztabletten zu durchsuchen. Kaum war er weg, kam Mama ganz aufgeregt und fragte, ob ich endlich alles fertig gepackt hatte. Aus die Maus und fertig mit dem kurzen Schlaf!
Gegen 4 Uhr in der Früh haben mich dann Bianca und Mama zum Bahnhof nach Stuttgart gefahren (leider hatte ich vergessen, dass meine Reise nicht am Waiblinger Bahnhof beginnt, da gibt es seit neustem ein Schild für Reisende, das ich gerne für den Blog fotographiert hätte).
Und es wäre nicht eine Reise à la Annie gewesen, wenn wir auch an diesem Tag nicht wieder einmal viel zu spät dran gewesen wären. Immer auf den letzten Drücker halt. In letzter Minute haben wir es dann also zum Zug geschafft, Mama hat mir noch beim Koffer tragen geholfen. Kurzer Abschiedskuss und Tschüß.
Im Zug war eine angetrunkene männliche Reisegruppe, keine Ahnung, wo die um 4 Uhr und vorallem schon (oder immernoch?!) besoffen hin sind. Ich hab dann versucht etwas zu schlafen. Kurz vor Fahrtende hab ich meine Koffer schon mal zu einem der ICE Ausgänge geschleppt. Direkt der Ausgang neben dem Bistrowagen, wo die Reisetruppe saß. Die haben dann die ganze Zeit irgendwelches Zeug zu mir rüber gerufen, habe es aber ignoriert. Bin dann kurz auf Toilette. Als ich rauskam, riefen aufeinmal alle: Annika. Ich war verwundert. Dann fragte einer, wo denn die Reise hingehen soll. 'New York' - das war ihr Stichwort, um im Chor "ich war noch niiiemaaals in Neeew York" loszugröhlen. 'Und danach gehst du dann wieder nach Waiblingen zurück?? Wir wohnen gar nicht so weit weg von dir...' während er so weitersprach, überlegte ich völlig verwirrt, woher die mich denn aufeinmal alle kannten. Dann der Geistesblitz: Das Adressetikett an meinem Koffer. Diese Schlawiner! Ich hab das Ganze einfach mit einem Lächeln hingenommen, wobeis mir dann schon etwas unangenehm war, dass es immer mehr Leute mitbekamen und ich nun mit denen in Verbindung gebracht wurde. Einer fragte dann erneut, wo ich dann nach New York sein werde. Ich überlegte kurz. Ein bisschen überall, dachte ich mir..überall, nur nicht bei euch :-)

Am Frankfurter Flughafen dann..schlepp, schlepp Kofferlein...und nirgendwo gab es gratis Wlan, nicht mal bei Mägges! Der Check In Schalter von United Airways hatte nämlich erst noch geschlossen und somit folgte eine ewige Warterei.
Schließlich kam ich dran..die Frau stellte mir lauter alberne Fragen..wer denn meinen Koffer gepackt hat: ich (naja Mama auch etwas :D) usw. 'Führen Sie waffenähnliche Gegenstände mit sich?' "Ja, eine Wimpernzange" Sie hat nur gelacht. Hallooooo? Mit dem Ding kann man ganz einfach Augen zerquetschen!!!! na gut, dachte ich mir: "Ich habe auch noch eine Pinzette". Also das muss doch nun wirklich als Waffe anerkannt werden. Sie hat wieder nur gelacht. Eines Tages wird ihr das Lachen schon noch vergehen, wenn sie in der Bildzeitung liest 'wildgewordene Tussi erstach Ehemann mit Pinzette" :-)
Hatte dann vor lauter Fragerei und Nachdenkerei, welche meiner Kosmetika noch tödliche Verletzungen verursachen könnten, total vergessen, mir einen gescheiten Sitzplatz zu sichern!!
Im Duty Free Shop habe ich dann noch Georges Gastgeschenke gekauft und bin einer üüüüüberaus netten Verkäuferin begegnet, der es ganz unangenehm war, dass sie mich formhalber nach dem Ausweis fragen musste, und dreimal dürft ihr raten, welchen zauberhaften Namen dieses entzückende Wesen trug. Jaa genau, Annika natürlich :-)
Im Flugzeug dann erstmal ein Schock: Innenplatz in ner viereeeer Reiihhheeeeeeee! Plus schreiendes Kleinkind vor mir! Horror!!!! Aber der Schrecken wandelte sich ganz schnell in Freude, als ich feststellte, dass links und rechts von mir die Plätze frei blieben :-)
Der Flug bis Philadelphia war dann soweit okay, nur das Essen war widerlich!!! Und im Flugzeug war es EISKALT! Ich habe wirklich seeehr gefroren, obwohl ich ausnahmsweise weder ein kurzes Kleidchen noch Röckchen, sondern Jeans trug! Wenn kalte Luft rosa wär, dann hätte ich meine rosa Brille mal absetzen können und trotzdem noch alles rosarot gesehen :-) Sooo kalt war es!
In Philly dann, ging das Chaos los. Um 15.15 Uhr hatte ich Boarding Time für den Anschlussflug und um 20 vor drei wartete ich immernoch im Flieger bis die Türen aufgingen! Als wir endlich raus konnten: hetzende Menschenmassen überall. Jeder war zu spät dran. Man musste erst zur Passkontrolle, dann da hin, dann dort hin und überall ätzende lange Schlangen. Das schlimmste war, dass man sein ganzes Gepäck in Philly wieder entgegen nehmen musste, um dann erneut aufzugeben. Mir war sooo heiß und richtig schlecht von dem Flugzeugessen. Bei der ersten Schlange stand ich hinter einer deutschen Familie. Die Frau meinte beim Anblick der Menschenmenge: Was ist des denn hier???? Und der Mann mit einem völlig fassungslosen Gesichtsausdruck: DES ISCH UNSER EEEENDEEE!!! :-D Ja, da war mir noch zum Lachen zumute..Als ich dann nach Ewigkeiten endlich an der letzten Hürde ankam, wo man sein Handgepäck und alles mögliche (leider auch die Schuhe) aufs Band legen musste, fragte mich ein Paar, ob sie denn nicht vorkönnen, ich meinte dann, dass meine Boarding Time bereits vor 30 min war, da waren sie dann ganz schön überrascht. Die Helden hatten nämlich noch eine Stunde Zeit und taten so, wie wenn sie im mega Stress seien. Überhaupt wie alle, jeder nur um sich besorgt, drängelt und drückt, hauptsache man kriegt noch seinen Flug. Ich war dafür, dass ich ihn schon fast verpasst hatte, noch echt fair den anderen gegenüber.
Jedenfalls bin ich dann an diesem Band, hab gerade all meine Sachen ausgezogen und draufgelegt, sagt mir die Frau doch tatsächlich, dass ich die Flasche aus dem Dutyfree an der allerersten Station, wo ich vor gefühlten Stuuuunden bereits war, hätte abgeben müssen und nicht wies bei Flügen von Deutschland aus erlaubt ist, im Handgepäck mitführen darf! Ich konnts nicht fassen! Und dann hat die mich auch noch üüübelst gestresst und mir ungefähr 0,23 milisekunden Zeit gegeben alle Sachen von dem laufenden Band zu holen, meine Schuhe und Jacke anzuziehen und gleichzeitig noch mich
 in Luft aufzulösen, um niemandem im Weg zu stehen! Bei meinem Glück ist dann auch noch mein offener Handgepäckkoffer vom Band gefallen und jeglicher Inhalt lag auf dem Boden. Meint ihr irgendjemand hätte geholfen??? Nein, es sind nur alle über mich drüber gestolpert und ich durfte mir 1000 ma von der Frau anhören, dass ich endlich aus dem Weg soll, bis ich dann meinte "JA IST JA SCHON GUT, GEBEN SIE MIR MAL ZEIT!" Also wirklich. Willkommen am Tiefpunkt. Bzw am Höhepunkt des Stresses. Ich hab in Rekordzeit all meine Sachen gepackt, versucht mich durch die Menge zurückzuquetschen und dann kullerten natürlich auch schon die ersten Tränen. Ich hab dann erstmal Mama angerufen, um meine Aufregerstory loszuwerden. Beruhig dich, Mäuschen, such jemanden, der dir hilft, Mama kann doch von hier aus nix machen,...aber mit diesen Worten hatte sie mir schon geholfen. Also Tränen weggewischt und den ganzen Weg zurückgelaufen. Und schon kam mir eine supernette amerikanische Polizistin entgegen, fragte was los ist und half mir. Von da an begegnete ich zum Glück nur wieder den allernettesten Leuten. Leider ging nun der nächste Flug erst Stunden später und ich kam dann gegen 20 Uhr statt um 16.30Uhr in New York an. Der Flieger von Philly nach NY war der wohl kleinste, in dem ich jemals drin war. Und genauso intensiv war dann auch das Flugerlebnis. Man hatt jeden Ruck gespürt, also für Leute mit Flugangst wäre das der absolute Horror gewesen, sogar der Achterbahnfan Annie hat sich manchmal seeeehr fest an seinen Sitz geklammert. Aber was zauberschön war: wir sind mitten durch die Wolken geflogen. Sowas habe ich noch nie erlebt. Überall weiche Wölkchen, dann noch der Abendsonnenschein und man konnte zugleich noch die Landschaft unten erkennen. War echt ein schöner Flug. Obwohl ich totmüde war, wollte ich keine Sekunde die Augen schließen. So ne Aussicht darf man sich nicht entgehen lassen.
In NY angekommen, stellte ich dann leider Gottes auch fest, dass mein Handgepäck fehlte. Die Flughafenmitarbeiterin an dem Schalter für verloren gegangenes Gepäck war aber super freudlich, ihr könnt sie euch so vorstellen, wie Big Mama aus Big Mamas Haus. Ich bin zusammen mit George hin und hatte ihr erzählt, dass in dem Koffer der teure Whsiky für George drin sei und dann meinte sie, dass ihr jetzt auch sofort klar wird, warum mir der Koffer so wichtig sei und dass wir beiden Ladys den dann aber zusammen trinken werden und George nix abbekommt. hihi Mittlerweile kam mein Koffer heile an, wie auch ich trotz allem noch heile ankam :-) Aber wie wir ja mittlerweile alle wissen, leider nicht mehr heil gehen werde..

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